Leben ohne Essen und Trinken

Rezension (c) Gernot L. Geise, veröffentlicht in EFODON-SYNESIS Nr. 24/1997

 

Für jeden Autor ist es ein Zeichen dafür, dass er auf dem richtigen Weg ist, wenn seine Thesen direkt oder indirekt von anderer Seite bestätigt werden. So kann auch ich diesbezügliche Erfolge vorweisen:

Passend zu meiner These, dass der menschliche Körper im Prinzip ohne materielle Nahrung auskommt und seine Hauptnahrung aus Licht-Energie besteht (vgl. „Ernähren wir uns richtig? Leben braucht verschiedene Arten der Ernährung“, in: SYNESIS 13/1996), ist inzwischen ein Buch erschienen, in dem die Autorin exakt dasselbe behauptet. Doch sie geht noch einen Schritt weiter: während meine Aussage auf Beobachtungen und logischen Verknüpfungen basiert, beweist sie direkt praktisch, dass Lichtenergie durchaus ausreichend ist, um den menschlichen Körper - völlig ohne Mangelerscheinungen! - zu ernähren. Nach ihren eigenen Angaben lebt sie seit über vier Jahren ausschließlich von Licht, ohne noch „normale“ Nahrung zu sich zu nehmen, nur ab und zu, in Gesellschaft, einen Tee oder eine dünne Suppe, die man jedoch keinesfalls als „Ernährung“ bezeichnen kann.

Jasmuheen stammt aus Australien und hat sich mit Metaphysik, östlicher Philosophie, New Age-Gedanken, Reiki und „Magnified Healing“ beschäftigt, wobei sie zur „Prana-Ernährung“ fand, die sie nun seit längerer Zeit praktisch demonstriert. Sie hält inzwischen weltweit Seminare und Kurse über ihre Arbeit ab, wobei die Teilnehmer lernen können, ohne die gewohnte zu Nahrung leben. Nach ihrer Aussage gibt es auf der Welt inzwischen einige Dutzend Menschen, die die von ihr vermittelte Form der „Prana-Ernährung“ praktizieren.

Jasmuheen channelt mit verschienenen „Lichtwesen“, mit Außerirdischen und Geistern Verstorbener, von denen sie schon viel Wissen erhalten habe. Diese Thematik sehe ich allerdings recht skeptisch und mit großem Vorbehalt an, besonders wenn Channeling beschrieben wird, als sei es eine Art Telefongespräch auf geistiger Ebene. Da ich selbst diese Art des Informationsflusses benutze - ich nenne es allerdings nicht „channeln“, weil dieser Begriff zu sehr mit Scharlatanerie verbunden ist -, kann ich aus eigener Erfahrung recht gut beurteilen, was möglich ist und was nicht. Informationen können durchaus geistig abgerufen werden, doch nicht in Form eines Gesprächsaustauschs. Und - so gut das vorliegende Buch ist - das Kapitel, in dem eine „Botschaft“ des Arcturianers „Arcturius“ wiedergegeben wird, stört mich. Es passt irgendwie nicht in dieses Buch, auch wenn die esoterischen Aussagen dieses „Wesens“ noch so stichhaltig sein mögen.

Das Buch führt recht gut in die menschliche Natur ein - nicht in die, welche uns von der Schulwissenschaft „verordnet“ wird, sondern in jenen Teil, der den sogenannten „Parawissenschaften“ verbleibt. Wir sehen, dass alles um uns herum nur Schwingungsmuster sind, und dass die Funktionen Essen und Schlafen genau das sind, was ich als „Notstromaggregate des menschlichen Körpers“ bezeichnete.

Jasmuheen zeigt auf, dass Leben durch Licht-Energie nicht etwa ihre Erfindung ist, sondern dass es in der Geschichte eine ganze Reihe von Persönlichkeiten gibt, die zumindest eine ähnliche Art der Ernährung praktizierten.

Im letzten Teil des Buches gibt sie eine Anleitung, wie man seine Ernährung völlig auf Lichtnahrung umstellen kann. Zugegebenerweise ist es ein beschwerlicher Weg: 21 Tage fasten wäre ja noch machbar, doch während dieser Zeit untätig in einem abgedunkelten Raum mit Meditation zu verbringen, das ist nicht jedermanns Sache.

Jasmuheen versucht, die physische Unsterblichkeit zu erreichen, was durch entsprechende geistige Arbeit möglich sei. Sie meint „Unsterblichkeit“ jedoch nicht wortwörtlich. Ein (gesundes!) Leben von einigen hundert Jahren reichen ihr schon. Wir sollten darüber nicht lächeln, denn ein mehrhundertjähriges Leben ist durchaus nicht unmöglich. Dazu muss (auf geistigem Weg) die völlige Kontrolle über alle körperlichen Lebensvorgänge, bis hin zu den molekularen Zellprozessen, erreicht werden. Nach der Lektüre ihres Buches glaube ich, dass Jasmuheen auf dem Wege dazu ist und eines Tages, wenn nicht die völlige Unsterblichkeit, so doch zumindest eine außergewöhnlich hohe Lebenserwartung erreichen wird - und zwar einzig durch Licht-Energie und ohne „normale“ Nahrungsmittel. Wir werden es sehen, denn sie wird darüber sicher wieder ein Buch schreiben.

Meine Empfehlung: Wer sich mit dieser Thematik auseinandersetzt, sollte dieses Buch unbedingt gelesen haben!

 

Jasmuheen:

„Lichtnahrung. Die Nahrungsquelle für das kommende Jahrtausend“

KOHA-Verlag, Burgrain 1996

ISBN 3-929512-26-2


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