„Unser marsianisches Erbe“ (I-III)
Rezension von Dieter Vogl, veröffentlicht in EFODON-SYNESIS Nr. 25/1998
Mit der Trilogie ,,Unser marsianisches Erbe” hat ihr Autor, Gernot L. Geise, die ersten drei Bände einer EFODON-Reihe vorgelegt, die sich vornehmlich mit der verschwommenen und bis dato wissenschaftlich überhaupt nicht verifizierten Herkunft des Menschen beschäftigt. Und zwar aus einem nonkonformistischen Blickwinkel, der so manchem Schulwissenschaftler ein gewaltiger Dorn im Auge sein wird.
Im ersten Band, der den bezeichnenden Namen ,,Die Pyramiden” trägt, begibt er sich im alten Ägypten auf Spurensuche. Er untersucht die Pyramiden von Gizeh auf Hinweise und kommt, aufgrund seiner mit Akribie betriebenen Nachforschungen, zu dem Ergebnis, dass die Pyramiden keinesfalls von Menschenhand stammen können. Ausflüge, die er beispielsweise zur Sphinx und auf den Planeten Mars unternimmt, komplettieren den ersten Band und setzen wegweisende Akzente. Als Ergebnis postuliert er schlussendlich, dass sich unterm Strich die Hypothese anbietet, die Erbauer könnten Menschen vom Mars gewesen sein. Wobei er sich nicht, wie so mancher andere Autor, auf das verfängliche Glatteis unsachlicher Spekulationen begibt und sich letztlich über den Zweck der Pyramiden ausschweigt.
Im zweiten Band seiner Trilogie, der den Titel ,,Planet Mars” trägt - und der naturgemäß ebenfalls äußerst sorgfältig recherchiert wurde -, nimmt er seine Spurensuche direkt auf dem Mars auf. Hier befasst er sich überwiegend und sehr profund mit den neuesten Erkenntnissen der amerikanischen „Pathfinder“-Mission und der ihr vorausgegangenen „Viking“-Mission. Ebenso umfassend beschäftigt sich der Autor mit dem marsianischen Pyramidenphänomen und dem „Mars-Gesicht“. Und auch hier zerpflückt er bis ins kleinste Detail alle bisherigen Informationen. Dabei trägt er Fakten zusammen, die einen vollkommen neuen Blickwinkel gestatten. Besonders kritisch setzt er sich mit der praktizierten Arbeitsweise und Informationspolitik der NASA auseinander. Hier stellt er saldierend die Frage, ob wir womöglich in vielen Dingen falsch unterrichtet oder sogar belogen werden.
Dies alles ist zwar nicht unbedingt neu, aber Geise versteht es bravourös, alte Quellen und herkömmliche Thesen mit den allerneuesten Nachrichten zu verbinden. Indem er jedoch in seinem dritten - und meiner Ansicht nach besten - Band, der den Titel ,,Woher stammt der Mensch” trägt, Hinweisen nachgeht, die vor ihm zwar teilweise schon von anderen angedacht, aber von diesen noch niemals in dieser kompakten Form zu Ende gedacht wurden, setzt Geise mit diesen Büchern beachtenswerte Akzente, die in der gesamten Paläo-SETI-Forschung richtungsweisend sind.
Aufgrund seiner überaus peniblen Vorgehensweise, die einem hohen wissenschaftlichen Niveau entspricht, entstand ein durchdachtes und vor allem lückenloses Werk, das in seiner Gesamtheit im derzeitigen Literaturangebot nahezu einmalig ist. Denn während andere Autoren lediglich fragmentarische Schwerpunkte in ihren Schriften setzen, diese mehr oder weniger akkurat abhandeln und dabei ihren angedachten Themenbereich meistens nicht vollständig abarbeiten, konsolidiert Geise die wichtigsten Aussagen zum Thema und setzt reihenweise komplett neue Gesichtspunkte hinzu.
Was die drei Bücher so besonders macht, ist die Tatsache, dass der Autor sie in Korrelation zueinander setzt, so dass sich vielfach Rückschlüsse nahezu automatisch ergeben und der Leser zum Darüber-Hinaus-Denken regelrecht angeregt wird. Wenn Geise im letzten Band postuliert, dass die Spur des Menschen zum Mars führt, dann ist dies nicht nur eine spekulative Behauptung, sondern praktisch ein nahezu zwingendes Fazit, das sich aus seinen umfangreichen Recherchen ergibt.
Mit Sicherheit - dieser Punkt darf nicht unerwähnt bleiben - wird es zu diesen Büchern aber auch einige Stimmen geben, die ihm sowohl seine esoterisch anmutenden Ausritte als auch seine Distanziertheit zur Präastronautik übel nehmen werden. Mit ebenso großer Gewissheit, dessen bin ich überzeugt, werden diese Kritiker aber auch sehr schnell wieder verstummen, wenn in naher Zukunft das nächste themenbezogene Buch erscheint, das schon jetzt angekündigt wurde und den bezeichnenden Titel ,,Die Herkunft” tragen wird. Denn wie bei fast allen seinen Büchern, besticht der Autor nicht mit phantasievoller Quantität, sondern mit sachbezogener Qualität. Insofern sind diese drei Bücher für jeden interessierten Leser ein Muss. Insbesondere dann, wenn er nicht länger über die Thematik hinterher-denken, im Sinne von Nachdenken, sondern mitdenken möchte.
Gernot L. Geise:
„Unser marsianisches Erbe“
EFODON e.V., Hohenpeißenberg
Band I:
„Die
Gizeh-Pyramiden und der Mars“
(2002),
288 Seiten, über 100 Abb., ISBN 3-932539-29-X (19,50 EUR)
Band II:
„Planet
Mars voller Rätsel und Widersprüche“ (2002), 301 Seiten, 328 Abb.,
ISBN 3-932539-27-3 (19,50 EUR)
Band III:
„Der Ursprung
des Menschen - Die Spur führt zum Mars“ (2002),
261 Seiten, 87 Abb., ISBN 3-932539-31-1 (19,50 EUR)
Anm.:
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