Volker Ritters
DER GRAL
IN DER GEHEIMSPRACHE DER VERBORGENEN GEOMETRIE ALS WEG ZUR SPIRITUALITÄT DURCH EINWEIHUNG UND DAS GEHEIMNIS VON RENNES-LE-CHÂTEAU AUF DER BASIS DER FREIMAURER-LEHRE DIE GEHEIMAKTE KUNST
TEXT-BAND (376 S.) ISBN 3-8334-3966-1
BILD-BAND (372 S.) ISBN 3-8334-3967-X
(im Libri-Katalog enthalten, Preis je Band: 23,- Euro; beide Bände also 46,- Euro)
Der Doppelband (I: Textband; II: Bildband) entwickelt die geheime Bildsprache der verborgenen Geometrie aus der Lehre des Freimaurer-Ordens, der behauptet, von den Templern abzustammen (die ab 1104 in Akkon in der Arabischen Bauhütte das Wissen der 42 Bücher des Thot zu verstehen lernten), unterstützt durch Gedanken von Plato, Rudolf Steiner, M. Eliade, C. G. Jung, Abhinyano.
Mit dieser Geheimsprache werden dann hochrangige Kunstwerke von da Vinci, Raphael, Giorgione, Dürer, Bosch, Cranach d. Ä., Rembrandt, Vermeer, Poussin, Teniers, Boucher, Bergmüller nach der darin enthaltenen verborgenen Geometrie interpretiert: Es wird der Einweihungsweg der Urreligion (altägyptisch, urchristlich) dargestellt, mit den Figuren: Der innere Tempel, die 3 mal 3 Werte des Schöpferischen, das magische Dreieck, die Reise der 12 Stufen der Wandlung, der Umschwung von der „Arbeit“ zur „Intuition“ (zum Wort Gottes), die Ausbreitung des Gotteswortes über die Welt, der Kubus (der Vollkommene), der Gral (der Vollkommene mit der einstrahlenden Intuition), die solare Robe (der neue Leib des Vollkommenen für die Himmelfahrt), der Lichtschacht (die Bahn für die Inkarnation, bzw. Intuition = die Säule Jakin; und für die Himmelfahrt = die Säule Boas).
Insgesamt geht es um eine Selbsterlösung und Selbstbefreiung der Seele (des eigenen göttlichen Funkens) von einer Dominanz des Körperlichen, des Materiellen, des weltlichen Begehrens, sodass das eigene Licht (der göttliche Funke) das umfassende Licht erkenne (nach der gnostischen Vorstellung, dass nur Gleiches Gleiches sähe).
Der Einweihungsweg mit dem Ziel der Befreiung der Seele wird auch Königliche Kunst genannt. Die Inhalte der Großen Mysterien Altägyptens (Einweihungswege zur Wiedervereinigung mit dem Göttlichen) werden noch heute in gewisser Ähnlichkeit in den Kleinen Mysterien der Lehrart des Freimaurer-Ordens gepflegt.
Dann wird in den Bildern, die die Königliche Kunst in Form der verborgenen Geometrie beinhalten, in deren durchgängigen Einweihungswegen, auf spezielle Probleme (durch die der Fortgang stocken könnte) hingewiesen: In Leonardo da Vincis „Letztem Abendmahl“ (1495) wird die spirituelle Energie, die Lebenskraft (Atma), ausgeteilt. Raphael stellt in der „Schule von Athen“ (1510) den Feuerbohrer = die Bogenmühle (und so den Bogomilen) dar. Giorgione erklärt in den „Drei Philosophen“ (1508) die „Fünf Punkte der Meisterschaft“. In seiner „Melencolia I“ (1514) wandelt Dürer den Geldsack (weltliche Macht) zur „Liebe Gottes“ (himmlische Macht), und in der „Kreuztragung“ (1510) bereitet er das „Heranziehen der Monade“ vor. Bosch wandelt im „Verlorenen Sohn“ (um 1510) die Kiepe (das väterliche Erbe) in den Kraft spendenden Gral. Cranach d. J. zeigt in der „Caritas“ (1537) die Anfangsgründe der verborgenen Geometrie. Rembrandt zeigt in „Josephs Rock vor Jakob“ (1633) die Aufhellung der inneren Tiefe des Einzuweihenden, und er verweist in der „Nachtwache“ (1642) auf den mit dem Maria-de-Medici-Besuch verbundenen dynastischen Plan einer Hochzeit von Maria von England mit Wilhelm (II.) von Oranien (entwicklungsmäßig geht es um ein Zusammenwirken des Männlichen mit dem Weiblichen). Vermeer entwirft in der „Malkunst“ (um 1665) eine Theorie des Dialogischen zwischen jenseitigem Gott (Künstler) und diesseitiger Bruderschaft (Muse). Der „König Salomo mit Balkis und Hiram“ (um 1760) im Freimaurer-Museum in Bayreuth wird in Osiris, Isis und Horus gewandelt, mit einer Aufhellung der „Nacht“. Boucher malt mit dem „Angler“ (1759) ein Logenbild (eine Lehrtafel) für die neu gegründete Große Landesloge von Schweden (1760/62).
Und im vielleicht größten Problem-Bild, in Poussins „Et in Arcadia Ego II“ (das schon König Ludwig XIV. von Frankreich gerne gelöst hätte), wird die Landkarte um Rennes-le-Château (südlich Carcassonne, Süd-Frankreich) dargestellt mit einem Pfeil (mit der „Dalle“), der auf die Wasserfälle der Blanque südlich Bugarach verweist, auf einen Einweihungsort am „Weg der Katharer“. Poussins verborgene Bildaussage wird durch Teniers´ Bild „Der Hl. Antonius und der Hl. Paulus“ voll bestätigt.
Auch werden mithilfe der Sprachen der Geometrie und der Zahlensymbolik Fliesenmuster in der Kirche „Sainte Marie-Madeleine“ in Rennes-le-Château, die annehmbar durch die Kirchen-Renovierung (1891) des Pfarrers Bérenger Saunière veranlasst wurden, gedeutet. Der schweigsame Pfarrer spricht anscheinend hier urchristliche Gedanken der Katharer aus.
(Klaus B. Merker)