Robert H. Motzkuhn
Der Kampf um das Öl
Weltvorräte, Ölmultis und wir

Hohernrain-Verlag, Tübingen 2005
496 Seiten, 52 Abb.
ISBN 3-89189-077-0

Wie wir unschwer täglich erkennen können, hat sich der Kampf um das Öl zusehends verschärft, nicht zuletzt durch die Kriege im Nahen Osten, bei denen - wie US-Präsident George W. Bush im Dezember ganz offen zugegeben hat - die vorgeschobenen Gründe (angebliche Massenvernichtungswaffen) erlogen waren, um einen Grund für den Überfall des Irak konstruieren zu können. In Wahrheit ging es nur um die Ölreserven des Irak, die nach dem letzten Irakkrieg nun völlig unter US-Kontrolle stehen.

Während Pessimisten schon seit mindestens den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts das Ende des Ölzeitalters voraussagen (im Extremfall sollte das Ende schon längst erreicht sein), das merkwürdigerweise bis heute noch nicht in Sicht ist, werden rund um die Welt immer neue Ölvorkommen entdeckt und erschlossen. Die bekannten Ölreserven werden von Jahr zu Jahr größer anstatt kleiner. Aber das sagt man uns ja nicht, denn damit würde ja ein Grund entfallen, uns immer höhere Kosten aufzubürden.

Robert H. Motzkuhn ist ein lange im Orient tätig gewesener Wirtschafts- und Bankfachmann. Er hat mit diesem Werk eine sehr umfangreiche und ins Einzelne gehende Untersuchung über den gegenwärtigen Stand der Ölnachfrage, -förderung, -händler und -vorkommen vorgelegt.

Sehr detailliert beleuchtet er auch die Geschichte der großen Ölmultis undihr Geschäftsgebaren, die auch nicht vor der Anzettelung von Kriegen zurückschrecken, denn mit dem Zugriff auf die Ölvorkommen sichern sie sich insbesondere politische Macht und Einfluss auf viele betroffene Völker.

Das Thema erscheint auf den ersten Blick sehr trocken. Motzkuhn versteht es aber, sehr locker und gut nachvollziehbar zu schreiben. Wer über die Zusammenhänge auf dem Ölmarkt (und damit der Politik) informiert sein will, muss dieses Buch gelesen haben!

(Gernot L. Geise)


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