Holger Kalweit

Das Totenbuch der Germanen
Die Edda - Die Wurzeln eines wilden Volkes

AT Verlag, Aarau, Schweiz 2001
ISBN 3-85502-706-4
392 Seiten

Mit diesem Buch hat Kalweit ein Standardwerk vorgelegt, das wohl seinesgleichen sucht. Vorweg sei erwähnt: Es ist keine leichte Kost. Wer sich mit dieser Thematik noch niemals auseinander gesetzt hat, bleibt schnell auf der Strecke, denn Kalweit setzt ein gewisses Hintergrundwissen voraus. Das geht bei dieser umfangreichen und schwierigen Thematik auch gar nicht anders.

Seine Aufarbeitung des Totenepos’ und der Liederedda widerspricht direkt dem Untertitel des Buches, die „Germanen“ seien ein „wildes Volk“ gewesen. Wie hätten sie dann solch hoch stehenden literarischen Werke erschaffen können?

Kalweit zerlegt die Überlieferungen, übersetzt und erklärt sie minutiös, wobei er gleichzeitig eine Einführung in das religiöse Gedankengut unserer Vorfahren liefert. Dabei stellt sich schnell heraus, dass hier naturwissenschaftliche Kenntnisse verarbeitet wurden, die wir teilweise erst in unserer heutigen Zeit wiederentdeckt haben. Diese Kenntnisse wurden vermenschlicht in Epen gepackt und so von Generation zu Generation weiter gegeben. Ich frage mich, ob dieses Wissen nur eine Erinnerung an eine frühere Hochkultur darstellt?

„Das Totenbuch der Germanen“, ein von der Thematik her schwieriges, aber unbedingt zu empfehlendes Standardwerk.

[(c)Gernot L. Geise]


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